Das Barrierefreiheitsgesetz (BFSG) im Internet – Warum Unternehmen jetzt handeln sollten

Tastatur mit Symbolen für barrierefreie Software

Das Thema digitale Barrierefreiheit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im Jahr 2025 tritt das Barrierefreiheitsgesetz (BFSG) in Kraft, das Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Angebote für alle Menschen zugänglich zu machen. Doch was bedeutet das konkret, und wie können Unternehmen dieses Gesetz nicht nur einhalten, sondern auch strategisch nutzen, um ihr Unternehmen zukunftssicher und wettbewerbsfähig zu machen?

Verordnung zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSGV)

Das Barrierefreiheitsgesetz setzt die EU-Richtlinie 2019/882 um, die die Barrierefreiheit in verschiedenen Lebensbereichen, darunter auch im digitalen Raum, stärkt. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen – und das betrifft in Deutschland rund 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung (9,4 % der Bevölkerung) – Zugang zu digitalen Angeboten haben. Dabei geht es nicht nur um gesetzliche Verpflichtungen, sondern auch um die Chance, neue Zielgruppen zu erreichen und das Nutzererlebnis für alle zu verbessern.

Ab 2025 gilt: Webseiten, Apps und digitale Dienstleistungen müssen so gestaltet sein, dass sie von allen Menschen genutzt werden können.

Wen betrifft das BFSG?

Grundsätzlich betrifft das Barrierefreiheitsgesetz alle Unternehmen, die Dienstleistungen oder Produkte im Internet anbieten. Dazu gehören vor allem:

  • Online-Shops: Diese müssen sicherstellen, dass alle Benutzer unabhängig von ihren Fähigkeiten Einkäufe tätigen können.
  • Banken und Versicherungen: Digitale Services, wie z. B. das Online-Banking, müssen für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen zugänglich sein.
  • Bildungs- und Gesundheitsplattformen: Auch der Zugang zu wichtigen Informationen in diesen Bereichen muss für alle Nutzer möglich sein.

Das Gesetz gilt sowohl für öffentliche als auch für private Unternehmen, insbesondere für große Anbieter, die digitale Produkte oder Dienstleistungen im Bereich E-Commerce, Finanzen, Transport oder Telekommunikation anbieten.

Vorteile der digitalen Barrierefreiheit

Die Vorteile sind vielfältig – und gehen weit über die gesetzliche Verpflichtung hinaus.

1. Zugang für alle Nutzer

Menschen mit Behinderungen (beispielsweise Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen) können genauso wie alle anderen auf Ihre Website zugreifen können. Dies schafft nicht nur Inklusion, sondern erhöht auch die Reichweite Ihres Angebots. 

2. Bessere Benutzererfahrung

Websites, die barrierefrei sind, bieten in der Regel eine bessere User Experience (UX) für alle Nutzer, nicht nur für Menschen mit Behinderungen. Klare Strukturen, gut lesbare Schriftgrößen und Kontraste, intuitive Navigation und alternative Textbeschreibungen (Alt-Text) für Bilder machen Ihre Website einfacher und effizienter zu bedienen.

3. Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Suchmaschinen wie Google bewerten barrierefreie Websites besser, da diese meist klar strukturiert sind und gut gepflegte Meta-Daten und Inhalte aufweisen. Das kann Ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnissen deutlich verbessern.

4. Image und Vertrauen

Ein Unternehmen, das sich um Barrierefreiheit kümmert, zeigt, dass es sich für alle Menschen engagiert. Dies stärkt das Vertrauen Ihrer Kunden und verbessert Ihr Markenimage.

Konkrete Bedeutung für Ihre Webseite

Eine barrierefreie Website erfüllt die Anforderungen der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG). Die wichtigsten Elemente dabei sind:

  1. Tastatur-Navigation: Ihre Website sollte auch ohne Maus vollständig navigierbar sein, um Menschen mit motorischen Einschränkungen gerecht zu werden.
  2. Alternativtexte (Alt-Texte): Bilder und Videos sollten mit Textalternativen versehen sein, die von Screenreadern gelesen werden können. Dies ermöglicht Menschen mit Sehbehinderungen Zugang zu visuellen Inhalten.
  3. Hohe Kontraste und anpassbare Schriftgrößen: Texte müssen gut lesbar sein. Dies hilft nicht nur Menschen mit Sehbehinderungen, sondern verbessert die Lesbarkeit insgesamt.
  4. Untertitel und Audiotranskriptionen: Videos und Audioinhalte sollten Untertitel oder Transkriptionen enthalten, um auch für Menschen mit Hörbehinderungen zugänglich zu sein.

Warum jetzt handeln?

Die Umstellung auf Barrierefreiheit mag auf den ersten Blick wie eine Herausforderung erscheinen, doch es ist auch eine große Chance. Hier sind drei Gründe, warum Sie sofort aktiv werden sollten:

  1. Gesetzliche Anforderungen erfüllen: Ab 2025 besteht die Gefahr von Abmahnungen und Strafen, wenn die Website nicht den Anforderungen des Barrierefreiheitsgesetzes entspricht.
  2. Kundenzufriedenheit steigern: Sie verbessern das Nutzungserlebnis für alle – nicht nur für Menschen mit Behinderungen. Studien zeigen, dass benutzerfreundliche Websites mehr Conversions erzielen und die Kundenbindung verbessern.
  3. Marktpotenzial nutzen: Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Behinderung. Diese Zielgruppe zu ignorieren, bedeutet, wertvolles Potenzial ungenutzt zu lassen.

Wie wir Sie unterstützen können

Als Online-Marketing-Agentur wissen wir, wie wichtig eine benutzerfreundliche und gesetzeskonforme Website für den Erfolg eines Unternehmens ist. Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung der Barrierefreiheit in Ihrem digitalen Auftritt – von der technischen Implementierung bis hin zur Optimierung des Nutzererlebnisses.

Unsere Expertise hilft Ihnen dabei:

  • Die Anforderungen des Barrierefreiheitsgesetzes rechtzeitig zu erfüllen.
  • Ihre Website oder App benutzerfreundlicher und barrierefrei zu gestalten.
  • Die Reichweite und Sichtbarkeit Ihrer digitalen Angebote zu erhöhen.

Jetzt handeln und Zukunft sichern

Nutzen Sie die Chance, Ihr Unternehmen zukunftssicher zu gestalten und gleichzeitig soziale Verantwortung zu übernehmen. Wir stehen Ihnen als Partner zur Seite und helfen Ihnen, die Umstellung auf Barrierefreiheit effizient und zielgerichtet umzusetzen.

Kontaktieren Sie uns noch heute und erfahren Sie, wie wir Sie unterstützen können.

Quellen:

Barrierefreiheitsgesetz (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz): Informationen zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2019/882 sowie die gesetzlichen Anforderungen finden sich auf der Seite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS):
BMAS – Barrierefreiheitsstärkungsgesetz

Statistiken zu Menschen mit Behinderung in Deutschland: Die Zahlen zu Schwerbehinderungen und Behinderungen allgemein stammen vom Statistischen Bundesamt (Destatis): Destatis – Menschen mit Behinderung

Web Content Accessibility Guidelines (WCAG): Diese Richtlinien beschreiben die technischen Standards, die zur Gestaltung barrierefreier Websites beachtet werden müssen. Mehr dazu auf der offiziellen WCAG-Seite: WCAG – Web Content Accessibility Guidelines

Vorteile der Barrierefreiheit für SEO: Mehr Informationen zu den positiven Auswirkungen von Barrierefreiheit auf Suchmaschinenoptimierung finden sich bei Google: Google Search Central – Barrierefreiheit und SEO