Die wwWoche – KW 17

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Was war wichtig im World Wide Web in der 17. Kalenderwoche? Die steigende Internetkriminalität ist in in den letzten Wochen zum sich ständig wiederholenden Thema in der Netzwelt geworden. Auch in dieser Woche wurden wieder zwei Fälle bekannt. Zum einen sind bestimmte Apple-Geräte durch eine Schadsoftware gefährdet und zum anderen wurden E-Mail Konten von AOL gehackt. Das Thema Sicherheit darf weiterhin sowohl bei gewerblicher als auch bei privater Nutzung des Internets nicht unterschätzt werden. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen unserer neuen wwWoche.

Schadsoftware greift iPhones und iPads an

Montag, 21.04.: Wie jetzt bekannt wurde sind iOS-Geräte von Apple, die einen Jailbreak durchgeführt haben, durch eine neue Schadsoftware gefährdet. Die sogenannten Jailbreaks umgehen einige der Beschränkungen, mit denen der Hersteller seine Geräte belegt. IPhone und iPad- Nutzer ist es somit möglich, Apps zu installieren, die nicht ausschließlich aus dem App Store stammen. Bei dem Schadcode handelt es sich um eine Datenbankdatei mit dem Namen Unflod.dylib oder auch framework.dylib. Er liest die Apple-ID und das Passwort aus, obwohl diese anhand einer SSL-Verschlüsselung übertragen werden. Die ausgelesen Daten werden dann unverschlüsselt an einen Server in den USA gesendet, der anscheinend für Kunden in China bereitsteht. In dem Blogartikel der Kölner IT- Sicherheitsfirma Sektioneins sind weitere Informationen zusammen gestellt. Die Nutzer von iOS-Geräten mit Jailbreak sollten unbedingt ihr Apple-ID- Passwort ändern und versuchen den Schadcode auf dem Gerät zu suchen und zu entfernen. Wahrscheinlich ist aber nur eine vollständige Systemwiederherstellung eine Lösung, wodurch der Jailbreak aufgehoben wird. Für Apple-Geräte ohne Jailbreak und das iPhone 5s und das iPad Air besteht keine Gefahr.

Neue Informationen zu Windows 9 geleakt

Dienstag, 22.04.: Die Markteinführung von Windows 8 sorgte bei vielen gestandenen Windows-Nutzern für viel Kritik. Schließlich machte der Konzern sogar den Verzicht auf den Start-Button, der vielfach kritisierte wurde, rückgängig und brachte diesen mit einem Update wieder auf die Desktops zurück. Auf der //build/-Konferenz am Anfang April dieses Jahres verkündete Microsoft außerdem an einem Windows-8-Update zu arbeiten. Nun will die russischen Gruppe WZOR, die schon in der Vergangenheit Informationen über Microsoft-Softwares geleakt hatte, neue Details zum kommenden Windows-Update erhalten haben. Demnach soll es noch im Herbst 2014 erscheinen und über eine überarbeitete Modern-UI-Oberfläche verfügen. Auch wäre Microsoft mit Arbeiten an einem Cloud-basierten Betriebssystem beschäftigt, welches ein Konkurrent zu Chrome OS werden soll.

E-Mail-Konten von AOL mit Spam-Mails überflutet

Mittwoch, 23.04.: Offenbar haben Internetkriminelle das E-Mail-System des Internetkonzerns AOL gehackt und sich Zugriff zu einigen E-Mail-Konten verschafft. Deshalb erhielt eine Vielzahl von AOL-Nutzern seit einigen Tagen nervige Spam-Mails, die Werbung für suspekte Produkte enthielten. Bei einigen gekaperten E-Mail-Konten wurden auch die Passwörter geändert, sodass die Besitzer keinen Zugang mehr zu ihrem Konto haben. Bereits am Dienstag veröffentlichte AOL eine offizielle Stellungnahme. In dieser verkündet der Konzern, dass die E-Mail-Konten nun vor unautorisierten Zugriff geschützt werden sollen.

Wird das Zwei-Klassen-Internet in den USA zur Realität?

Donnerstag, 24.04.: Schon öfter haben wir in unserer wwWoche über die Diskussionen zur Netzvielfalt im Europäischen Parlament berichtet. Nun wird das Ende der Netzneutralität in den USA eingeläutet. Wenn es nach der US-Behörde FCC geht, soll es zukünftig Unternehmen gegen Bezahlung möglich sein, ihre Inhalte schneller an den Kunden zu bringen. Die Behörde ist für die Telekommunikationsaufsicht zuständig und kündigte entsprechende Änderung der Regeln zur Netzneutralität an. Bisher wurden Daten in den Vereinigten Staaten gleich behandelt, jetzt soll es die „Überholspur“ auch im Internet geben. Die neuen Regeln sollen noch am 15. Mai von der FCC verabschiedet werden und sorgen schon jetzt für große Aufruhr und Kritik bei Netzaktivisten.

Facebook versucht Journalisten mit neuen Nachrichtenaggregator zu ködern

Freitag, 25.04.: Bisher spielte das größte soziale Netzwerk bei Breaking News kaum eine Rolle. Das soll sich nun mit der neuen Seite „FBNewswire“ ändern und somit Twitter, dem bisherigen bevorzugten Medium für schnelle Informationen, Konkurrenz machen. Auf der neuen Seite werden aktuelle Inhalte zu wichtigen Ereignissen aus dem sozialen Netzwerk herausgefiltert, beispielsweise Fotos, Videos oder Kurzmitteilungen. Eine entsprechende Zusammenarbeit mit dem Dienst Storyful verkündete das Unternehmen am Donnerstag. Journalisten und Blogger können auf der Seite per Mausklick einen Embed-Code erzeugen und somit die veröffentlichte Berichterstattung in ihre Websites einbinden. Das Ziel von Facebook ist es verstärkt zur Nachrichtenquelle für Journalisten zu werden.