Die wwWoche – KW 12

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KW 12 (Mo-Fr): 17.03.-21.03.2014

Die aktuellen Neuigkeiten der Netzwelt. Google Docs wurde Opfer einer Phishing-Attacke und Microsoft verschafft sich Zugriff zu einem privaten E-Mail-Account. Diese Themen und noch viel mehr in unserer wwWoche.

Montag, 17.03.: Jagd auf Google-Drive-Nutzer

Das neueste Opfer von Phishing-Attacken ist der Google-Dienst Google Docs, ein Teil der Webanwendung Google Drive. Das US-amerikanische Sicherheitssoftwareunternehmen Symantec warnt Nutzer vor einer gefälschten Anmeldeseite, die nur schwer von der echten zu unterscheiden sei. Laut Symantec erhielten User per E-Mail einen Link zu einem vermeintlich wichtigen Dokument. Klickt man auf diesen, gelangt der User zu einer täuschend echten Login-Maske. Die Zugangsdaten werden nach der Eingabe automatisch abgefangen. Wer sich einloggt, gebe außerdem den Zugriff auf andere Dienste wie Gmail oder den Google Play Store frei, so Google weiter.  Google reagierte bereits auf die Phishing-Attacken und erklärt auf einer Supportseite, wie man sich am besten vor Phishing-Attacken schützt.

Dienstag, 18.03.: Das Zwei-Klassen-Internet

Laut einem Vorschlag des Industrieausschusses des Europäischen Parlamentes soll noch in diesem Jahr ein Gesetz verabschiedet werden, mit dem die Gleichbehandlung aller Datendienste, die so genannte Netzneutralität, nicht mehr gewahrt werden kann. Providern soll die Möglichkeit eingeräumt werden, „Spezialdienste“ in höherer Qualität anzubieten. Bislang wurden alle Datenpakete, die im Internet vorhanden sind, gleichermaßen behandelt. Kritiker sehen in den „Spezialdiensten“ ein Zeichen der großen Lobby-Einflussnahme, die das Prinzip der Gleichbehandlung der Daten aushebeln könne. So könnten große Konzerne sich deutlich bessere Chancen im Internet erkaufen und sich mit ihren Onlineangeboten auf dem Markt durchsetzen. Diese Wettbewerbsverzerrung würde zum Nachteil von kleinen und mittelständischen Anbietern stattfinden, die meist nicht die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten haben. Für Endkunden würde ein Ende der Netzneutralität bedeuten, dass der Zugang zum Internet stärker als zuvor von den finanziellen Möglichkeiten des Kunden abhängig wäre. Die Sozialdemokraten und die Grünen stimmten gegen solch eine Regelung, wurden aber von den Konservativen und Liberalen des Industrieausschusses überstimmt.

Mittwoch, 19.03.: XING ändert die AGB

In dieser Woche hat das Kontaktenetzwerk XING das Einführen neuer allgemeiner Geschäftsbedingungen in seinem offiziellen Blog verkündet. Wer nicht binnen sechs Wochen seinen Widerspruch einreicht, akzeptiert diese Neuerungen automatisch. Das Netzwerk startete im Jahr 2003 als „ein geschlossenes entgeltliches Kommunikationsforum zur Vermittlung von Geschäftskontakten“ und sei nach eigener Aussage inzwischen viel mehr als das, nämlich ein soziales Netzwerk. Damit gilt auch für XING eindeutig eine Impressumspflicht für alle Profilinhaber. Nach der neuen Regelung ist es nicht gestattet, Logos als Profilbilder zu verwenden und es erfordert auch nicht mehr jede Anwendung ein sichtbares Profil bei XING. Verschiedene Serviceleistungen sind also auch als Nicht-XING-Mitglied nutzbar. Die kompletten AGB sind im oben verlinkten Blog-Eintrag einsehbar.

Donnerstag, 20.03.: $ 280 Mio. für WhatsApp-Konkurrent

Nach der vereinbarten Übernahme des Kurznachrichtendienstes WhatsApp durch Facebook für 19 Milliarden Dollar, steigt bei den Nutzern die Sorge um ihre Daten. Das sorgt bei konkurrierenden Diensten für Auftrieb. Ein Konkurrent, die Messenger-App Tango, hat  nun insgesamt 280 Millionen US-Dollar von Investoren erhalten. Größter Sponsor ist dabei die chinesische Online-Handelsplattform Alibaba, die mit 215 Millionen Dollar in das Projekt einsteigt. Nach eigenen Angaben nutzen rund 70 Millionen Nutzer Tango, im Vergleich dazu kam WhatsApp zuletzt auf 450 Millionen Nutzer.  Dafür bietet Tango, zusätzlich zum Versenden von Texten, Bildern und Videos, auch Video-Telefonie an und bietet eine Plattform für Musik und Spiele. Allgemein ist ein erhöhtes Interesse an Kommunikations-Apps zu verzeichnen, was bestimmt noch zu interessanten, neuen Entwicklungen auf dem Markt führen wird.

Freitag, 21.03.: Microsoft schnüffelte in Blogger-E-Mails

Nachdem Microsoft in Folge des NSA-Skandals mehr Transparenz bei der Internet-Überwachung durch US-Geheimdienste forderte, gerät das Unternehmen nun selbst ins Visier der Netzgemeinde. Wie jetzt bekannt wurde, durchwühlte Microsoft ohne Gerichtsbeschluss die E-Mails eines Bloggers im hauseigenen Dienst Hotmail. Ein Mitarbeiter des Konzerns, der Software-Elemente an den Blogger weitergab, wurde somit enttarnt und verhaftet. Die Kritik an diesem Fall, welcher sich im Jahr 2012 ereignete, weist Microsoft allerdings zurück. Der erlaubte Zugang zu E-Mail Konten durch das Unternehmen sei in den Nutzungsregeln festgehalten und dementsprechend der Nutzer darüber in Kenntnis gesetzt. Weiterhin wären die E-Mails nur gescannt worden, um ein Informationsleck zu unterbinden und aufzuklären.