Auswahl des richtigen Content Management Systems (CMS)

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Kaum ein Internetauftritt verzichtet heute noch auf die Verwendung eines Content Management Systems (CMS). Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Bei statischen Internetseiten ist für jede inhaltliche Änderung ein Eingriff in den Seitenquelltext notwendig, mit einem CMS können  inhaltliche Änderungen sofort umgesetzt werden. Die technische Komplexität ist bei einem guten CMS in etwa dem Schreiben einer E-Mail vergleichbar. Immer mehr Unternehmen führen zudem heute einen Unternehmensblog, um auf ihrer Website redaktionelle Inhalte zu unternehmensrelevanten Themen zu veröffentlichen. Die wachsende Textmenge zu den “unternehmenseigenen” Themen beeinflusst auch die Sichtbarkeit für Suchmaschinen positiv.

Viele Gründe sprechen für CMS, doch es gibt zwischen den am Markt angebotenen Lösungen große Unterschiede, beispielsweise bei der Bedienbarkeit. Wie aber finden Sie das System, das zu Ihrem Unternehmen passt? Hunderte Systeme und Hersteller setzen eigene Schwerpunkte und preisen ihre Lösung als die beste an. Im Folgenden wollen wir Ihnen helfen, die für Ihr Unternehmen richtige CMS-Auswahl zu treffen.

Vorbereitung der CMS-Auswahl

Wenn Sie sich dazu entschließen, Ihre aktuelle oder künftige Webseite mit einem CMS auszustatten, sollten Sie der Entscheidung eine gründliche Analyse Ihrer Anforderungen an ein CMS voranstellen. Nicht jedes System passt für jeden Zweck: Allein auf dem deutschen Markt gibt es über 300 Anbieter – vom Lizenzanbieter über Open-Source Systeme können Sie alles kostenpflichtig oder kostenlos erwerben. Für diesen Auswahlprozess sollten Sie sich etwas Zeit nehmen.

Allgemein gibt es drei Kategorien bei Content Management Systemen:

  1. Web Content Management (Inhalte erstellen und verwalten, verschiedene Medien einbinden, Mehrsprachigkeit, Newsverwaltung, Volltextsuche etc.)
  2. Social Publishing/ Communities (Online Communities entwickeln und verwalten, Interaktionsmöglichkeiten, Web 2.0-Funktionen etc.)
  3. Blog Publishing/ News (Artikel, Kategorien, logische Verknüpfungen der Inhalte, Web 2.0-Funktionen, Interaktionsmöglichkeiten, Inhalte unkompliziert strukturieren, verfassen und veröffentlichen etc.)

Dabei lassen sich viele CMS nicht so ohne Weiteres in eine der drei Kategorien einordnen. Die meisten Websites setzen heute ein Web CMS oder ein Blogsystem ein.

Was muss Ihr CMS leisten?

Wenn Sie ein genaues Profil Ihrer zukünftigen Website erstellt haben, kann der folgende Fragenkatalog Ihnen dabei helfen, das geeignete CMS für Ihren Zweck zu finden.

  • Leistung: Was ist die Hauptaufgabe für das von mir gesuchte CMS? Welche technischen Voraussetzungen muss das System erfüllen?
  • Hersteller und Technologie: Wie bewährt ist das CMS? Ist es ein ausgereiftes, langlebiges Produkt oder eher ein Newcomer, der eine fortschrittliche Technologie einsetzt, aber vielleicht auch bald wieder vom Markt verschwindet?
  • Bedienung: Wie benutzerfreundlich ist das System für die Entwickler?  Wie benutzerfreundlich ist es für die Redaktion? Können die erforderlichen Abstufungen in den Benutzerrechten (zum Beispiel Autor, Redakteur, Administrator) eingerichtet werden?
  • Content: Wie einfach lassen sich Inhalte (Content) erstellen, bearbeiten und veröffentlichen?
  • Gestaltung: Welche Templates gibt es und wie lassen sie sich gestalten? Kann das CMS mit einem geeigneten Template die Website auch auf Tablets und Smartphone darstellen?
  • Support: Gibt es eine große Entwickler-Community, Foren, Handbücher, Tutorien, professionelle 24/7 Supports von Unternehmen, etc.?
  • Installation, Anpassung, Wartung: Ist die Installation einfach oder zeitintensiv? Wie leicht kann man das System erweitern und warten? Lässt sich das System schnell und kostensparend erweitern? Gibt es solide Plugins und Module, zum Beispiel für Mehrsprachigkeit, welche die Erweiterung erleichtern? Wer kann diese Aufgaben übernehmen?
  • SEO: Kann das System lesbare URLs generieren und sind Seitentitel und Meta-Descriptions leicht zu erstellen?
  • Sicherheit: Wie sicher ist das System beim Session Management, der Speicherung und Verschlüsselung von User-Daten, der Formularverarbeitung etc.? Gibt es ein klar strukturiertes Rechtesystem?

CMS-Auswahl für Webseiten

Auf den ersten Blick scheint die Auswahl an geeigneten Content Management Systemen unübersichtlich. Wenn man aber den Fragenkatalog durchgegangen ist und sich auch über Kosten und Erweiterungsmöglichkeiten informiert hat, bleiben am Ende nur noch sehr wenige CMS übrig.

Den „Markt“ für professionelle, CMS-basierte Webseiten teilen im Wesentlichen vier größere Systeme untereinander auf: Typo3, WordPress, Joomla und Drupal.

Im Prinzip sind alle vier gut für die Erstellung und den Betrieb einer Website geeignet. Bei Systemen wie Joomla oder Drupal muss sich der Betreiber jedoch darüber im Klaren sein, dass die Entwickler- und Fangemeinde dieser beiden CMS eine überschaubare Größe besitzt. Am verbreitetsten sind TYPO3 CMS und WordPress. Auch diese sind Open Source-Software-Produkte, werden also kostenfrei installiert und betrieben. Wie bei jeder Lösung entstehen natürlich dennoch Kosten für Webdesign und Programmierung.

Wie aber nun entscheiden? Wir als Agentur für Webentwicklung haben uns bei der CMS-Auswahl auf Typo3 und WordPress fokussiert. Bei beiden Content Management Systemen gibt es eine riesengroße, weltweite Entwickler-Community, so dass besondere Anforderungen oft mit einem bereits vorhandenen Plugin realisiert werden können. Sicherheitslücken, die bei allen Systemen gelegentlich auftreten, werden so auch schnell behoben. Zu welchem System wir unseren Kunden am Ende raten, ist abhängig von den spezifischen Anforderungen. Als Faustformel kann hier gelten: Typo3 eignet sich besonders dann, wenn komplexe Rechte-Strukturen vonnöten sind. Hier kann bei Typo3 sehr fein differenziert werden. Auch der Betrieb mehrerer verschiedener Websites aus einem System heraus und sogar in verschiedenen Sprachen ist mit Typo3 problemlos möglich. Dafür fordert Typo3 etwas mehr Schulung bei der Bedienung. Sind die Anforderungen geringer, raten wir oft zum Einsatz von  WordPress als CMS. Die Bedienung ist deutlich einfacher und das Erstellen eines Artikels in etwa mit dem Schreiben einer E-Mail vergleichbar. Zudem bietet WordPress mehr Optionen im Bereich des Social Web.

Falls Sie sich weiterhin unsicher sind, empfiehlt es sich, sich kompetent beraten zu lassen und verschiedene Systeme, die in die engere Auswahl gekommen sind, miteinander zu vergleichen. Der Vergleich verschiedener CMS ist schwierig, weil sie unterschiedliche Anwendungsbereiche abdecken. Die fachkundige Beratung muss Ihre Ziele klar vor Augen haben. Dann können Sie auch auf deren Auswahl vertrauen.

Wie sind Ihre Erfahrungen bei der Auswahl eines Content Management Systems? Wir freuen uns über Ihre Beispiele in den Kommentaren!